Vernissage: Parallelausstellungen „50 Jahre Migration in Linden“

Datum: 08.01.2015
Zeit: 18:00

Zwei Parallelausstellungen unter dem Motto „50 Jahre Migration in Linden“:

  • Fotoausstellung „Gyros, Güvec, Grünkohl“ 1995
  • Fotoausstellung „Türkische Geschichten aus Linden Lindenli Türk Öyküleri “ 2013

Zwei Ausstellungen, die direkt nacheinander eröffnet werden und Musik sowie Grünkohl, Gyros und Güvec als Kostproben bieten wollen. Wir beginnen mit der Vernissage im Bildungsverein, Viktoriastr.  1, und ziehen nachher um zum Lindener Rathaus. Teil der Vernissage ist eine griechisch-türkisch-deutsche Musik-Aufführung mit Kosta Liaskos und Harry Kucera aus Wien sowie Ersen Bucak und Carsten Bethmann aus Hannover. Kosta Liaskos kommt als Zeitzeuge, der in Linden aufgewachsen ist.

Vernissage:
Donnerstag, 8. Januar 2015
18:00 Uhr: Bildungsverein Linden mit musikalischem Rahmenprogramm
19:30 Uhr: Rathaus Linden mit kulinarischen Spezialitäten
Bustransport mit Bussa Nova

Impressionen von der Ausstellungseröffung

Eine gelungenere Veranstaltung zum Auftakt von 900 Jahre Linden war wohl nicht möglich. Alle Bedenken das die Migranten des Stadtteils beim Jubiläum nicht dabei sein könnten sind damit vom Tisch. Los ging es im Bildungsverein mit der Fotoausstellung „Gyros, Güvec, Grünkohl“ die nach den Geschehnissen 1992 in Rostok Lichtenhagen entstanden ist. Kurz und knapp führten die Veranstalter in die Austellung ein, bevor es auch schon zum Höhepunkt der Vernissage ging. Eine multikulturelle Musikdarbietung von Feinsten. Die vier Musiker beschrieben ihr erstes Zusammenspiel so: “Wir haben uns hier zum ersten Mal getroffen. Ein Türke, ein Grieche, ein Österreicher und ein Deutscher. Jetzt sind wir einfach alle Freunde. Warum funktioniert das nicht überall auf der Welt so?”

Im Anschluss blieb noch Zeit sich die Ausstellung anzusehen bevor es mit dem wunderbaren Bus von Bussa Nova in das Lindener Rathaus zur zweiten Ausstellung ging. Türkische Geschichten aus Linden – Lindenli Türk Öyküleri ist hier zusehen. Eine Ausstellung der verschiedensten Aktivitäten im Stadtteil.

Beide Ausstellungen sind noch bis zum 31. März („Gyros, Güvec, Grünkohl“ verlängert bis Ende Juni) zu sehen. Es lohnt sich.

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https://www.youtube.com/watch?v=VxB0iJnU8PM

„Giros, Güvec und Grünkohl“
5. Januar bis 31. März 2015
Bildungsverein Linden
Viktoriastraße 1, 30451 Hannover
Mo bis Do 8:30–22 Uhr, Fr 8:30–14 Uhr
Eintritt frei

„Giros, Güvec und Grünkohl“ vermittelt unter verschiedenen Perspektiven eine Übersicht über 50 Jahre Migration und Integration in Linden – aus Sicht der Griechen. Linden ist eine „Ankunftstadt“, seine Bevölkerung seit drei Jahrhunderten von der Zuwanderung und dem Zusammenleben mit Neuankömmlingen geprägt. Wie können sich Menschen unter diesen Umständen beheimatet fühlen und sich für das Gemeinwesen engagieren? Bei der Beantwortung dieser Fragen hilft die Tätigkeit der Griechischen Gemeinde Hannover ab den sechziger Jahren. Viele der griechischen Kolleginnen und Kollegen begannen sehr bald, sich für ihre Belange einzusetzen. Sie halfen sich nicht nur bei alltäglichen Problemen, sondern beschäftigten sich auch mit ihrer kulturellen Tradition, um so etwas wie ein Heimatgefühl aufbauen zu können und führten Veranstaltungen durch, damit auch die deutschen Mitbürger ihre Kultur kennenlernen konnten.

Die Foto-Ausstellung wurde mit Unterstützung der Gewerkschaft HBV von Monika Stadel, Lilo Preissner, Dirk Thierbach und Charly Schwabe zusammengestellt und erstmals 1995 im Freizeitheim Linden gezeigt. Der Großteil der ausgestellten Bilder stammte nicht von Profis, sondern von Menschen, denen das Thema sehr wichtig war. Und da Gemeinsames und Harmonisches durch den Magen geht, wurde die Ausstellung unter das völkerverbindendes Motto „Giros, Güvec und Grünkohl“ gestellt.

„Giros, Güvec und Grünkohl“ gibt Einblicke in das Leben der Griechinnen und Griechen in Linden, ihre Arbeitswelten, ihre Kultur, ihre Freundschaften und die Themen Wohnen und Nachbarschaft, Kinder und Einmischungen.


„Lindenli Türk Öyküleri – Türkische Geschichten aus Linden“
8. Januar bis 31. März 2015
Rathaus Linden
Lindener Marktplatz 1, 30449 Hannover
Mo und Do 8–18 Uhr, Di und Fr 8–14 Uhr, Mi 8 –12 Uhr
Eintritt frei

Geschichten aus und über den Stadtteil Linden gibt es zuhauf. Dennoch bleibt vieles dabei offen, in den Medien und auch im Umgang mit Geschichte finden ganze Kategorien von Menschen kaum Beachtung. Auffällig ist das in Linden gerade im Hinblick auf Migranten und ihre Nachkommen, vornehmlich aus der türkischen Community, schließlich machen sie einen relativ großen Anteil der Einwohnerschaft aus. Doch wo in der Öffentlichkeit sind ihre Geschichten?

Aus diesem Anlass wurden in Kooperation mit den Vereinen Arkadaş und gEMiDe sowie der Stiftung Leben und Umwelt Materialien und Erzählungen zusammengetragen, um einen Raum für türkische Geschichten zu schaffen, einen Raum für das Alltägliche, Persönliche, für die subjektiven Erfahrungen – einen Raum, in dem konkrete Gesichter aus der anonymen Menge „der Türken“ hervortreten, einen Raum für Bilder, für die geknipsten Momente, wie sie einem in gewöhnlichen Alben begegnen. Wie also blicken türkische Lindener auf ihre Leben, was berichten sie über den Stadtteil? Wie sieht das in den größeren Zusammenhängen aus, beginnend bei der Anwerbung der ersten „Gastarbeiter“ in der noch jungen BRD?

Neue Perspektiven auf die Migrationsgeschichte: „Lindenli Türk Öyküleri“ zeigt türkische Geschichten in zahlreichen Bilddokumenten, überwiegend aus privatem Besitz. Dabei wird anschaulich, wie Menschen aus der Türkei sich in Linden über Jahrzehnte hinweg eingelebt haben.


Veranstalter: Lebensraum Linden und Faust e.V. (www.lebensraum-linden.de / www.kulturzentrum-faust.de) in Kooperation mit dem Bildungsverein

Welt in Hannover
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