Datum: 04.09.2015 - 04.10.2015
Zeit: 18:00
Unter dem Titel Boondocks II Hanover beleuchten 20 Künstlerinnen und Künstler aus Afrika, Asien und Europa mit niedersächsischer Beteiligung in der Kunsthalle Faust und im öffentlichen Raum multimedial ökologische, ökonomische und soziale Aspekte des städtischen Dickichts. Mittels performativer, partizipativer und projektiver Strategien untersucht Boondocks II Hanover urbane Umbrüche, Ausbreitungs- und Rückzugs-Phänomene im urbanen und architektonischen Raum.
Das Ihme-Zentrum – zum Spekulationsobjekt verfallene Zukunftsvision der 70er Jahre – soll als besondere Projektionsfläche für künstlerische Interventionen im Niemandsland zwischen Öffentlichem und Privatem dienen. Ehemals intakte Gesellschaftsstrukturen sind jetzt “unkultiviertes oder verlassenem Hinterland” – die Boondocks von Hannover.
Die temporäre Aneignung und Umwidmung dieser “urbanen Wildnis” eröffnet durch künstlerische Reflexion der vorgefundenen Architektur mittels Licht- und Video-Projektionen, Installationen und durch partizipative Projekte neue, mitunter visionäre Perspektiven. Die partizipative Einbeziehung von Bewohnern und Nutzern des Ihme-Zentrums versteht sich als Angebot zur Teilhabe und Mitgestaltung.
Die Kunsthalle Faust bildet mit internationaler Video-Kunst unter dem Titel “My Landscape is Your Landscape” in Zusammenarbeit mit Claus Friede Contemporary Art, Hamburg, und der Installation “Bildmaschine 07” des Östereichers Clemens Fürtler den Ausgangspunkt eines umfangreichen Kunst-Parcours. Fußläufig leicht zu erschließen, führt der Parcours entlang des Flusses zum Ihme-Zentrum und durch Wegweiser markiert mitten hindurch, flankiert von Medien-Arbeiten und Installationen, wo er am Küchengarten endet.
So werden Architekturflächen des Ihme-Zentrums, Unterführungen, Radweg-Kreuzungen, Fußpfade und vieles mehr zum Kunstraum und zur Projektionsfläche für Video-Arbeiten von Ulu Braun, Li Xiaofei, Marta Radomska oder Olga Guseva. Sie definieren auch den ungewöhnlichen Umraum für Raum- und Licht-Installationen von Christine Schulz, eine Konfetti-Boden-Installation von Gery De Smet oder
Peter Puypes grafische Interventionen.
Partizipative Projekte wie die von Liu Guangyun oder Rolf Bier werden die Besucher ebenso mitnehmen wie ein auf dem Innenhof gegenüber dem Enercity-Hochhaus entstehender temporärer Kreis/Ring oder “Vulkanberg” aus Altkleidern von Anwohnern, über eine Bekanntmachung gespendet – eine Installation, die auch symbolisch die “Nachbarn” zu Nachbarn macht.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Ulu Braun (Deutschland), Rolf Bier (Deutschland), Edson Chagas (Angola), Gery De Smet (Belgien), Julie Djikey (Demokratische Republik Kongo), Motoko Dobashi (Japan), Clemens Fürtler (Österreich), Liu Guangyun (China), Olga Guseva (Russland), Andrea Hilger (Deutschland), Pit Noack (Deutschland), Hanna Olejnik (Polen), Peter Puype (Belgien), Marta Radomska (Polen), Christine Schulz (Deutschland), Tomasz Wendland & Sarah Wisniewska (Polen) und Li Xiaofei (China)
Kuratoren:
Harro Schmidt
An Seebach
My Landscape is Your Landscape:
Bauhouse (Dutschland), Gerwin Eipper (Deutschland), Fabian Grobe (Deutschland), Wei-ming Ho (Taiwan), Jasmin Kainy (Irland), Karner/Samaraweerová (Österreich/Tschechien), Océane Moussé (Frankreich), Till Nowak (Deutschland), Hieronymus Proske (Deutschland) und Stefan Szczygiel (Polen)
Kurator:
Prof. Claus Friede
Ausstellungsdauer: Sonntag, 5. September, bis Sonntag, 4. Oktober 2014
Vernissage: Freitag, 4. September 2015, 18 Uhr (Kunsthalle Faust und Ihme-Zentrum)
Performace:
In einem furiosen Auftakt wird Andrea Hilger Teile des Ihme-Zentrums und des Kesselhauses des Kulturzentrumns Faust in einer Live-Performance illuminieren. Julie Djikey schreitet in ihrer Performance “Ozonisation” die Strecke zwischen der Kunsthalle Faust und dem Ihme-Zentrum ab.
Bei der Cocktail-BOON-Party am Samstag, dem 5. September, um 18:45 Uhr am Ihme-Zentrum kann bei kühlen Drinks über Gesehenes und Erlebtes diskutiert werden.
Am Freitag, dem 2. Oktober, lädt Pit Noack um 19 Uhr mit seiner Band zu einem ungewöhnlichen Klangerlebnis zwischen den Häuserschluchten des Ihme-Zentrums.
Öffnungszeiten Kunsthalle Faust: Do und Fr 16-20 Uhr, Sa und So 15-19 Uhr
Öffnungszeiten Parcours Ihme-Zentrum: Do bis So 19-21 Uhr
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt: 2 Euro
öffentliche Führungen: jeden Sonntag um 17 Uhr
Eine Ausstellung des Kunstverein Kunsthalle Hannover e.V. in Kooperation mit Claus Friede Contemporary Art, Hamburg.
Ort: Öffentlicher Raum am Ihmeufer und Ihmezentrum sowie Kunsthalle Faust
Veranstalter: Kunstverein Kunsthalle Hannover e. V. in Kooperation mit Claus Friede Contemporary Hamburg